Seit zehn Jahren zieht es mehr Menschen von den Städten aufs Land als umgekehrt. Ein neuer Bericht der Bundesregierung beschreibt die Lage und Entwicklungen in den ländlichen Räumen Deutschlands. Hier leben mehr als die Hälfte der Menschen.
Simmern (Hunsrück) – Carsharing, also das flexible Buchen und Nutzen von Autos, ist in Städten weit verbreitet. Im ländlichen Raum sind solche Konzepte eher die Ausnahme. Viele haben ein eigenes Auto und nehmen dafür hohe Kraftstoffpreise in Kauf. Im Rhein-Hunsrück-Kreis allerdings gehören E-Dorfmobile nun fest in den Alltag der Menschen und sind nicht mehr wegzudenken. Das Pilotprojekt des Kreises in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz, der Firma Regiomobil und einem Autoflottenanbieter war so erfolgreich, dass sogar andere Kreise das Konzept nun aufgreifen und eigene Dorfautos anbieten.
Die Broschüre „Hauptamt stärkt Ehrenamt“ stellt die Ergebnisse eines bundesweiten Projekts aus 18 ländlichen Landkreisen vor, das hauptamtliche Unterstützung für das Ehrenamt untersucht hat. Im Fokus stand die Zusammenarbeit von Städten und Gemeinden mit ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern.
Kreis Bernkastel-Wittlich – Im dortigen Moseltal stellte sich die Frage, wie Menschen motiviert werden können, leerstehende Häuser in der Region zu kaufen und dort dauerhaft zu leben. Die Initiative ‘Faszination Mosel’ hat deshalb die Webseite ‘Bauen im Moseltal’ ins Leben gerufen. Diese bietet eine Fülle an Informationen zur historischen Bausubstanz, zur Landschaft und zu den architektonischen Besonderheiten der Region sowie umfangreiche Hilfestellungen rund um die Themen Bauen, Renovieren und Sanieren.
Prüm (Eifelkreis Bitburg-Prüm) – 2017 startete das Modellprojekt „Schreibtisch in Prüm“. Mittlerweile hat sich der Coworking Space als erfolgreiche Lösung für flexibles Arbeiten im ländlichen Raum erwiesen. Er bietet acht Arbeitsplätze für Pendlerinnen und Pendler sowie für Selbstständige, die Beruf und Privatleben besser trennen möchten. Damit trägt er dazu bei, Arbeitsplätze in der Region zu halten.
Alzey (Rheinhessen) – Seit 2017 hat die Stadt Alzey im Rahmen eines Förderprogramms nahezu alle Straßenleuchten im Stadtgebiet erneuert. Rund 2.500 Laternen wurden auf LED-Leuchten umgerüstet. Ein Straßenzug wurde mit intelligenter Lichttechnik ausgestattet: Dort leuchten die Lampen nur noch, wenn Licht gebraucht wird. Durch die Umstellung auf LED-Technik und durch die intelligente Lichttechnik spart die Stadt zwei Drittel des bisher benötigten Stroms ein.
Bad Dürkheim (Pfalz) – Von wegen verstaubt: Das Stadtmuseum im Kulturzentrum Haus Catoir in Bad Dürkheim hat seine Ausstellung mit moderner Technik auf den neuesten Stand gebracht. Jetzt kann man das Museum vom heimischen Sofa aus erkunden. Erlebbar und erfahrbar wird das Museum durch einen 360°-Rundgang, Videos und digitale Informationen zu zahlreichen Ausstellungsstücken.
Winnweiler (Nordpfalz) – Zunehmende Starkregenereignisse, plötzlich auftretende lokale Unwetter, schnell ansteigende Bäche. Das sind einige der Herausforderungen, die mit dem Klimawandel auf die Feuerwehren im ländlichen Raum zukommen. In der Verbandsgemeinde Winnweiler in der Nordpfalz wird deshalb ein Sensornetzwerk aufgebaut. Künftig sollen die Feuerwehrleute frühzeitig alarmiert werden, wenn es lokal zu Starkregen oder Überschwemmungen kommt.
Von den Dorf-Büros über kommunales Crowdfunding bis zur Fortbildung für Digitalbeauftragte: Die EA erarbeitet (mehrjährige) Modellprojekte, deren Ergebnisse für alle Kommunen kostenfrei verfügbar sind. Eine neue Übersicht charakterisiert jedes einzelne aktuelle Projekt.
Nastätten (Rhein-Lahn-Kreis) – Die Verbandsgemeinde Nastätten hat ein Online-Ticketsystem für ihr Schwimmbad in der Verbandsgemeinde Nastätten eingeführt. Die Besucherinnen und Besucher können ihre Eintrittskarten bequem im Voraus online kaufen und mit dem digitalen Ticket das Bad betreten. Ursprünglich diente das System zur Erfassung und Verwaltung der Besucher während der Corona-Pandemie. Heute reduziert es die Wartezeiten und erleichtert den Zugang. Außerdem verbessert es die Planbarkeit für die Besucher und reduziert den Personalaufwand an der Kasse.