Viele Brücken, Schulen und Bahnstrecken in Deutschland sind in schlechtem Zustand. Eine Studie im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung und des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt: Der Staat müsste binnen zehn Jahren rund 600 Milliarden Euro zusätzlich investieren, um Verkehrswege, Gebäude und digitale Netze zukunftsfähig zu machen. Die bisher beschlossenen 500 Milliarden Euro Schulden für Infrastruktur reichen dafür nicht, sagen Fachleute wie die Ökonomin Katja Rietzler.

Das geht aus einem Podcast der Bundeszentrale für politische Bildung hervor. Entscheidend sei, ob das Geld tatsächlich in neue Projekte fließe oder nur alte Kosten ersetze. Kommunen hätten oft zu wenig Personal, um kurzfristig zu planen – deshalb sind verlässliche Haushaltsmittel und langfristige Förderprogramme besonders wichtig. Laut dem Ökonomen Robert Gold kann funktionierende Infrastruktur auch das Vertrauen in den Staat stärken und die Zustimmung zu rechtspopulistischen Parteien mindern.