Gegenüber der breiten Front der Simultankirche in Kaub, in Sichtweite zum Marktplatz mit Brunnen, dem breiten Haus der Apotheke und der Bäckerei, zieht ein dunkelrot leuchtendes schmales Haus mit diagonal gestreiften Fensterläden die Blicke auf sich. Das helle Haus daneben fällt dagegen erst beim Näherkommen auf, denn es versteckt sich hinter zwei schweren Kanonen und einem Ehrenmal mit Adler am Linden bestandenen Platz.
Bingen ist das südliche Tor zum Welterbe Oberes Mittelrheintal und ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie eine Kleinstadt mit Hilfe einer Großveranstaltung einen nachhaltigen Stadtentwicklungsprozess vollzogen hat.
Nicht selten sind es Baudenkmäler, die einer Stadt, einer Gemeinde ihr ganz spezifisches Gesicht geben. Manche sind öffentliches Eigentum, andere gehören Privatleuten – und die brauchen oft Beratung und Anregung. Denn gut gepflegt und klug integriert, schaffen Denkmäler ein lebendiges Miteinander von Geschichte und Gegenwart.
Was bewegt ein Nordlicht und einen Pfälzer, an den Rhein zu ziehen und hier ein Unternehmen zu gründen? Der Impuls und Wunsch, einem historischen Baumaterial eine zweite Chance und damit ein Revival zu schenken!
Die Inkastadt Machu Picchu in Peru, das Grabmal Taj Mahal in Indien oder der Berg Athos in Griechenland, die Liste der UNESCO-Welterbestätten ist lang. Im Juni 2002 wurde auch das „Obere Mittelrheintal“, das sich auf 60 km zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz erstreckt, in die Liste aufgenommen – als erste deutsche Kulturlandschaft überhaupt. Was die Faszination dieses einzigartigen Kulturraums ausmacht, darüber hat die Stiftung Baukultur mit dem Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord), Dr. Ulrich Kleemann, gesprochen.