Andernach (Landkreis Mayen-Koblenz) – Wo kann ich meine Excel-Kenntnisse verbessern? Wie funktioniert Online-Banking auf dem Smartphone? Und wer kennt sich mit aktuellen Technologietrends aus? In Andernach am Rhein gibt es auf all diese Fragen eine schnelle Antwort: Die „Digital-Lotsen Andernach“ zeigen, wer bei digitalen Themen weiterhelfen kann. Hinter dem gemeinsamen Namen stehen zahlreiche lokale Initiativen, die ihre Kräfte gebündelt haben und ihre vielfältigen Angebote nun besser vernetzen und sichtbar machen.

Eine Digital-Werkstatt als Anstoß
Der Impuls für die Digital-Lotsen kam aus einer Digital-Werkstatt im Juni 2023, die die Stadt Andernach gemeinsam mit der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz veranstaltete. Vertreter:innen aus Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft arbeiteten einen Tag lang daran, die städtische Digitalstrategie weiterzuentwickeln. Im Zentrum standen Fragen wie digitale Bürgerbeteiligung, Bildung, öffentliche WLAN-Angebote – und vor allem die digitale Teilhabe älterer Menschen.
Die Digital-Werkstätten waren ein Angebot der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Kommunal-Akademie Rheinland-Pfalz, der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Mayen und dem Fraunhofer IESE. In ganztägigen Workshops in der Kommune entwickelten lokale Akteure für ihre Kommune eine Digitalstrategie oder schrieben eine bestehende fort. Als Anregung dienten über 40 Beispielprojekte aus den unterschiedlichsten Bereichen des kommunalen Lebens.
Ein wichtiges Ergebnis der Werkstatt in Andernach: Digitale Teilhabe – insbesondere für ältere Menschen – sollte im Zentrum stehen. Die vielen bestehenden Angebote in diesem Bereich sollten besser vernetzt werden.
Beschreibung des Projektes
Bei der Digital-Werkstatt wurde schnell klar: In Andernach gibt es viele engagierte Akteure, die Bürgerinnen und Bürger im Umgang mit digitalen Themen unterstützen – von Smartphone-Hilfen bis zu Kursen an der Volkshochschule. Doch viele dieser Angebote waren weder gut sichtbar noch miteinander vernetzt.
Deshalb entstand die Idee eines regelmäßigen Austauschs: Alle, die sich in Andernach für digitale Teilhabe engagieren, sollten sich besser koordinieren. Die Organisation dieses Netzwerks übernahm die städtische Volkshochschule (vhs) – konkret die Fachbereichsleitung „Beruf – Digitales“.
Mehrmals im Jahr kommen die Beteiligten seitdem an einem „Runden Tisch“ zusammen. Mit dabei sind die Digital-Botschafter:innen, der Makerspace haxko e. V., die „Häcker60plus“, das PIKSL Labor sowie die vhs Andernach. Daneben bestehen enge Kontakte zur Stabsstelle Smart Cities der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz (Smarte Region MYK10), zur IT-Abteilung der Stadtverwaltung sowie zum Seniorenbeirat.
Nach außen tritt das Netzwerk unter dem gemeinsamen Namen „Digital-Lotsen Andernach“ auf. Ziel ist es, digitale Angebote sichtbarer und zugänglicher zu machen – für alle Altersgruppen. Dafür wurde ein gemeinsamer Flyer veröffentlicht, eine Webseite aufgebaut und ein Tag der offenen Tür organisiert.
Wie funktioniert es?
Ein zentrales Anliegen der Digital-Lotsen Andernach ist es, Orientierung im digitalen Alltag zu bieten – einfach, niedrigschwellig und persönlich. Über die gemeinsame Webseite und den Info-Flyer finden Interessierte schnell den passenden Ansprechpartner für ihre digitalen Fragen:
Die Digital-Botschafter:innen helfen ganz praktisch – zum Beispiel beim Schreiben von E‑Mails und WhatsApp-Nachrichten, bei Fragen zur Nutzung von Google Maps oder des DB Navigators. In kleinen Gruppen oder Einzelberatungen erhalten Ratsuchende direkte Unterstützung.
Die „Häcker60plus“ bieten alle zwei Wochen eine Sprechstunde für ältere Menschen an, die mit ihren Smartphones oder Tablets nicht weiterkommen. Das Motto: Hilfe zur Selbsthilfe von erfahrenen „digitalen Hasen“.
Das PIKSL Labor ist ein inklusiver Lern- und Begegnungsraum. Hier gibt es PCs, Drucker, WLAN, Virtual-Reality-Brillen – und die Möglichkeit, Dinge einfach auszuprobieren, gemeinsam zu lernen oder sich beraten zu lassen.
Im Makerspace haxko e. V. dreht sich alles ums Tüfteln, Programmieren und Ideenspinnen: speziell für Technikbegeisterte jeden Alters. Ob 3D-Druck, Robotik oder eigene Projekte – hier wird gemeinsam entwickelt.
Die vhs Andernach bietet regelmäßig Kurse und Workshops rund um Computer, EDV und digitale Themen an – von Grundlagen bis Fortgeschrittenenwissen.
Dank des regelmäßigen Austauschs unter den Partnern wissen alle Beteiligten genau, was die anderen anbieten. So bekommen Ratsuchende unkompliziert den Kontakt zur richtigen Stelle – ganz ohne Sucherei im Internet. Außerdem entstehen durch das Netzwerk auch neue Ideen: Gemeinsame Veranstaltungen, wie ein „Tag der offenen Tür“, fördern zusätzlich Begegnung, Austausch und Mitmachen.
Was hat sich durch das Projekt geändert?
Durch das gemeinsame Auftreten unter dem Namen „Digital-Lotsen Andernach“ sind die Angebote rund um digitale Bildung und Hilfe deutlich sichtbarer geworden. Dank Flyer, Webseite und öffentlicher Aktionen wissen jetzt deutlich mehr Menschen, wohin sie sich bei digitalen Fragen wenden können.
Auch die Nachfrage nach den einzelnen Angeboten ist gestiegen. Ratsuchende können nun einfacher an die jeweils passende Stelle verwiesen werden. Durch den regelmäßigen Austausch kennen die Beteiligten die Angebote der anderen und arbeiten enger zusammen.
Zugleich hat sich die Koordination verbessert: Überschneidungen bei Terminen oder Themen lassen sich durch die regelmäßig stattfindenden Treffen und den zusätzlichen E‑Mail-Austausch vermeiden.
Ein weiteres Ergebnis der Vernetzung sind gemeinsame Veranstaltungen: Bereits im vergangenen Jahr fand ein „Tag der offenen Tür“ statt. Auch für die kommende „Woche der Medienkompetenz“ ist eine weitere Aktion geplant – in Kooperation mit Partnern wie „Smarte Region MYK10“ und der Stadtverwaltung.
So wurde es gemacht
Ziel
Ziel des Projekts war es, die zahlreichen bestehenden Initiativen im Bereich digitaler Bildung und Teilhabe in Andernach besser sichtbar zu machen. Durch einen gemeinsamen Auftritt sollten die Angebote leichter zugänglich werden.
Gleichzeitig sollte die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Organisationen gestärkt werden. Statt nebeneinander oder gar im Wettbewerb zu agieren, ging es darum, Synergien zu schaffen und gemeinsame Maßnahmen zu entwickeln.
Vorgehen
Die Idee für den runden Tisch entstand im Juni 2023 während der Digital-Werkstatt in Andernach. Ein Schwerpunkt des Workshops lag auf der Frage, wie die digitale Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen – insbesondere älterer Menschen – gestärkt werden kann. Dabei wurde deutlich, dass es in der Stadt bereits eine Vielzahl von Angeboten und Akteuren gibt, die bisher jedoch weitgehend unabhängig voneinander agierten.
Zur besseren Koordination wurde die Volkshochschule Andernach als zentrale Anlaufstelle benannt. Die dortige Fachbereichsleitung „Beruf – Digitales“ übernahm die organisatorische Verantwortung und lud die verschiedenen Initiativen zum regelmäßigen Austausch ein.
In einer der ersten gemeinsamen Sitzungen wurde beschlossen, künftig unter dem Namen „Digital-Lotsen Andernach“ nach außen aufzutreten. Als erstes gemeinsames Projekt entstand ein Flyer, der kompakt über alle Angebote informiert. Parallel dazu wurde die Idee einer gemeinsamen Webseite weiterentwickelt. Da viele der beteiligten Gruppen ehrenamtlich arbeiten, wurden zunächst rechtliche Fragen zur Webseite geklärt – mit Unterstützung durch eine anwaltliche Beratung. Die Entscheidung fiel schließlich zugunsten einer Unterseite auf der städtischen Webseite aus.
Seitdem trifft sich der runde Tisch nach Bedarf. Zwischen den Treffen erfolgt der Austausch bei Bedarf per Rundmail. Neben den Kernakteuren bestehen enge Kontakte zur Smart City-Organisation des Landkreises „Smarte Region MYK10“, zur IT-Abteilung der Stadtverwaltung sowie zum Seniorenbeirat. Auch gemeinsame Veranstaltungen werden inzwischen regelmäßig geplant und durchgeführt.
Aufwand
Der organisatorische Aufwand für den runden Tisch und die Koordination der gemeinsamen Aktivitäten lag größtenteils bei der Volkshochschule Andernach. Insbesondere bei der Erstellung des Flyers – etwa im Design- und Abstimmungsprozess – gab es viel Koordinierungsbedarf. Insgesamt blieb der laufende Koordinationsaufwand jedoch gut handhabbar.
Finanzielle Unterstützung kam von der Smart City-Stabstelle des Landkreises „Smarte Region MYK10“: Sie übernahm die Kosten für Gestaltung und Druck des Flyers, stellte Mittel für Raumkosten zur Verfügung und unterstützte auch bei der anwaltlichen Beratung rund um die Umsetzung der gemeinsamen Webseite.
Die laufenden Kosten für den Betrieb der Internetseite trägt die Stadt Andernach.
Verantwortliche
Die Koordination des Projekts liegt bei der Fachbereichsleitung „Beruf – Digitales“ der Volkshochschule Andernach. Sie organisiert die Treffen des runden Tisches und stimmt die gemeinsamen Aktivitäten ab – etwa die Erstellung des Flyers oder Veranstaltungen wie den Tag der offenen Tür.
Die inhaltlichen Entscheidungen werden im Netzwerk einvernehmlich getroffen. Jede beteiligte Einrichtung bleibt dabei für ihre Angebote selbst verantwortlich.
Finanzielle und technische Unterstützung erhält das Projekt von MYK10, der Smart City-Organisation des Kreises Mayen-Koblenz, sowie von der IT-Abteilung der Stadtverwaltung.
Ein regelmäßiger Austausch mit dem Seniorenbeirat der Stadt stellt sicher, dass die Angebote auch passgenau auf die Bedürfnisse älterer Zielgruppen ausgerichtet sind.
Erfolgsfaktoren
Ein zentraler Erfolgsfaktor war die Offenheit und Bereitschaft der beteiligten ehrenamtlichen Organisationen, sich zu vernetzen und gemeinsam aufzutreten. Die Initiative der Volkshochschule fiel auf fruchtbaren Boden.
Gleichzeitig erwies sich die hauptamtliche Unterstützung durch die vhs als sehr hilfreich: Sie übernimmt die organisatorische Koordination und entlastet die Ehrenamtlichen bei zentralen Aufgaben.
Der regelmäßige, unkomplizierte Austausch – sowohl in den gemeinsamen Sitzungen als auch zwischendurch per E‑Mail – hat dazu beigetragen, dass Angebote aufeinander abgestimmt sind und gemeinsame Aktionen erfolgreich umgesetzt werden konnten.
Stolpersteine
Durch die größtenteils ehrenamtlichen Strukturen der beteiligten Organisationen dauert die Abstimmung bei einzelnen Themen – etwa bei der Gestaltung des Flyers – mitunter länger als geplant. Korrekturschleifen oder Entscheidungsprozesse erfordern hier mehr Geduld und gute Kommunikation.
Gerade bei gemeinsamen Aktionen entsteht dadurch punktuell ein höherer Aufwand für die hauptamtliche Koordination.
Zu Beginn war zudem bei einigen Beteiligten der Enthusiasmus besonders groß – was vereinzelt zu Überforderung geführt hat. Inzwischen hat sich der Austausch eingespielt.
Ansprechpartner
Sollten Sie Fragen zum Projekt haben, können Sie sich an folgenden Ansprechpartner wenden:
Organisation: Volkshochschule Andernach
Name: Christopher Stendebach
Tel: 02632 922170
E‑Mail: christopher.stendebach@andernach.de
Für die Redaktion des Digital-Newsletters ist die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e. V. verantwortlich.
Der „Digital-Newsletter“ wird unterstützt von:


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