Am 4. Dezember 2019 empfing Sascha Kolhey von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz in Mainz eine Delegation des Komitees für Bürgerinitiativen (KGI) aus der Russischen Föderation und informierte über das Projekt Heritage Pro. Das KGI wurde von der Deutschen Stiftung für Internationale rechtliche Zusammenarbeit (IRZ) auf einer fünftägigen Exkursion in Deutschland begleitet.
Den Besuchern wurden der Anlass für das Projekt, die interdisziplinäre Herangehensweise, die erwarteten Ergebnisse und die Projektpartnerschaft vorgestellt. Zudem wurden die zahlreichen Nachfragen der interessierten Teilnehmer und Teilnehmerinnen beantwortet. Heritage Pro stieß bei den Gästen auf großes Interesse. Auch im russischen Kulturerbe-Management sind vergleichbare Herausforderungen wie im Kulturerbesektor der EU zu finden.
Die russischen Kommunen sind insbesondere am Erhalt ihres kulturellen Erbes interessiert. Um den Kulturtourismus in ihrer Region zu stärken, informierten sich die Besucher über die verschiedenen Möglichkeiten, den Denkmalschutz in den Kommunen voranzubringen. Weiter war von Interesse, wie die verschiedenen Akteure interagieren und wie Funktionen ineinander greifen und sich ergänzen. Letztlich schlagen die Experten und Expertinnen des Komitees für Bürgerinitiativen ein Reformkonzept vor, das eine Vielzahl von integrierbaren Maßnahmen enthält. Hierfür reisen die Mitglieder des KGI in verschiedene Länder und lernen die Strategien und nationalen Praktiken der interdisziplinären Zusammenarbeit kennen. Anschließend wird geprüft, wie diese Ansätze auf Russland übertragen werden können. Zudem steht der Aufbau eines internationalen Austauschs im Vordergrund.
Die russischen Gäste, die teilweise aus der kommunalen Verwaltung und aus der Wissenschaft stammen, verbindet alle das Projekt „Stadtkarte von Russland: Wachstumspunkte“. Dieses startete 2013 und hat als übergeordnetes Ziel, die Diskrepanz zwischen den rechtlichen Befugnissen der Kommunalebene, der übermäßigen staatlichen Regulierung, den zur Verfügung gestellten Ressourcen und der wenig ausgeprägten Einbindung der Bevölkerung an der kommunalen Entwicklung zu verringern.