Erfreuliche Zwischenbilanz bei den “Digitalen Nachbarn” in Zweibrücken: Die Seniorinnen und Senioren, die am Modellprojekt der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz teilnehmen, wollen ihre “Alexa” nicht mehr missen. Wie ihnen der Sprachassistent im Alltag hilft, darüber informierte sich Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß jetzt bei einem Besuch im DRK-Quartierstreff “Breitwiesen”.
Der Kreisverband Südwestpfalz des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hatte neben der Staatssekretärin rund 20 Personen – darunter auch den Zweibrücker Oberbürgermeister Dr. Wosnitza – in den Garten des Quartierstreffs eingeladen.
Im Interview mit vier der insgesamt elf Projektteilnehmerinnen und –teilnehmern wurde deutlich, dass die Seniorinnen und Senioren „ihre“ Alexa mittlerweile fest in den Alltag integriert haben. Die digitale Sprachassistentin erinnert sie, Medikamente einzunehmen oder die Fenster zu schließen, bevor sie das Haus verlassen. Insbesondere in der Corona-Zeit hat die Funktion Video-Telefonie geholfen, dass man sich nicht ganz so einsam fühlt. Im Gegensatz zu anderen smarten Endgeräten ist die Bedienung per Sprache im Alter eine Erleichterung. Deutlich wurde allerdings auch, dass das Modellprojekt vor allem aufgrund der intensiven persönlichen Betreuung des örtlichen DRK so gut funktioniert.
Neben der Entwicklungsagentur waren alle weiteren Projektpartner bei der Feierstunde vertreten: der DRK-Kreisverband Südwestpfalz, das Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering (Kaiserslautern) und der DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz. Die Entwicklungsagentur wertet derzeit die Ergebnisse aus der Testphase in Zweibrücken aus. Nach Abschluss des Modellprojektes zum Jahresende 2020 soll ein übertragbares „Geschäftsmodell“ entstanden sein, um den Einsatz von digitalen Sprach- und Videoassistenten unter Seniorinnen und Senioren weiter zu verbreiten. Das DRK hat bereits ein zweites Modellprojekt in Ludwigshafen ins Auge gefasst.
Mit Zahlen kann Steffen Hess vom Fraunhofer-Institut den Erfolg belegen: Die elf Teilnehmer sind zwischen 68 und 82 Jahre alt. Sie nutzen “Alexa” mittlerweile täglich und seit dem Start des Modellprojekts auch immer häufiger. Ein Nutzer kommt auf ganze 5000 Anfragen.
Die nackten Zahlen werden von den persönlichen Erfahrungen der Nutzerinnen und Nutzer untermauert. Sie tauschen sich über “Alexa” aus oder laden sich zu Besuchen ein. Das allgemeine Fazit: Sie möchten “ihre Alexa” auf keinen Fall mehr hergeben. Das müssen sie auch nicht. Sie können die Sprachassistenten weiter nutzen, wenn das Modellprojekt beendet ist.
Mehr Infos gibt es unter www.digitale-nachbarn.de