Rheinland-Pfalz soll nach der Idee der Landesregierung zur Modellregion für Wasserstoff werden. Eine jetzt vorgestellte Studie beschreibt, wie. Demnach benötigt das Land bis zum Jahr 2045 fast doppelt so viel Energie wie heute, 46 statt 29 Terawattstunden. Dafür soll eine Wasserstoffwirtschaft aufgebaut werden.
Wasserstoff (H₂) hat den Vorteil, unter anderem per Elektrolyse aus Wasser sowie Strom aus Erneuerbaren Energien (Solar und Wind) gewonnen werden zu können. Außerdem kann H₂ in großen Mengen gespeichert und mit Brennstoffzellen wieder in Strom verwandelt werden – nicht nur im Verkehr, sondern auch in Gebäuden und in der Industrie. Die zentrale Lage von Rheinland-Pfalz in Mitteleuropa und der hohe Bedarf der Chemieindustrie begünstigen eine führende Rolle als Transitland und Logistikdrehscheibe für H₂, über Pipelines und Flüsse.
Die Studie sieht ein erstes neues Elektrolyseprojekt ab 2025 vor, mit deutlichen Steigerungen auf bis zu elf Standorte zur Wasserstofferzeugung bis 2045. Außerdem ist eine Pipelineinfrastruktur vorgesehen. Für kommunale Flotten sollen H₂-Tankstellen eingerichtet werden. „Zuvorderst steht die sichere H₂-Versorgung der Industrie“, heißt es in der Studie. Ziel ist, zwischen 2035 und 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Bereits bis 2030 soll der Strombedarf auch für die H₂-Erzeugung vollständig aus Erneuerbaren Energien gedeckt sein. Die Landesregierung will für die Wasserstoffprojekte 184 Millionen Euro investieren. 1.800 Arbeitsplätze könnten geschaffen werden.