Das Baugerüst steht bereits: In den kommenden Monaten wird der „Häusener Kran“ restauriert. Das mehr als 100 Jahre alte Industriedenkmal am Nothafen an der Loreley in St. Goarshausen soll somit erhalten werden. Die Arbeiten wurden vom derzeitigen Eigentümer beauftragt. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz den Portaldrehkran übernehmen.
Mit den Holzbauarbeiten wird der Zimmermann voraussichtlich im Laufe dieser Woche beginnen. Dabei geht es unter anderem um Fenster und Dächer des Krans. Darauf folgt das umfangreichste Gewerk, die Stahlbauarbeiten. Laut Architekt sollen die Arbeiten bis Frühjahr 2021 abgeschlossen sein.
Das Denkmal – bestehend aus dem Kran sowie den Greifern und Schaufeln – wird in seiner Substanz gesichert und bleibt erhalten. Der Kran steht auf Grund und Boden des Wasser- und Schifffahrtsamtes Rhein (ehemals WSA Bingen). Noch offen ist die weitere Gestaltung des alten Hafengeländes durch die Stadt St. Goarshausen.
Erbaut wurde der „Häuser Kran“ im Jahr 1917. Er war 360 Grad drehbar und konnte 8000 Kilogramm tragen. Er war am Rhein einer der ersten und größten elektrisch betriebenen Kräne. Das Technikdenkmal steht in Zusammenhang mit einer langen Tradition von Kränen am Rhein wie in Oestrich-Winkel, Bingen, Koblenz und Andernach. Er ist ein bedeutendes Zeugnis für die Verbindung von Schifffahrt und Technikgeschichte im Oberen Mittelrheintal.
Der derzeitige Eigentümer wollte den Kran ursprünglich nach der Sanierung an die Stadt St. Goarshausen übergeben, die auf dem Gelände um das Technikdenkmal mit Blick auf die Loreley einen „Kranuferpark“ anlegen möchte. Weil die Mehrheit im Stadtrat dies ablehnte, erklärte sich der Verein Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. im Jahr 2017 bereit, den Kran für einige Zeit als Eigentümer zu übernehmen. Mit der Zusage der EA konnten die bereitstehenden Fördergelder für die Restaurierung gesichert werden.