Alzey (Rheinhessen) – Seit 2017 hat die Stadt Alzey im Rahmen eines Förderprogramms nahezu alle Straßenleuchten im Stadtgebiet erneuert. Rund 2.500 Laternen wurden auf LED-Leuchten umgerüstet. Ein Straßenzug wurde mit intelligenter Lichttechnik ausgestattet: Dort leuchten die Lampen nur noch, wenn Licht gebraucht wird. Durch die Umstellung auf LED-Technik und durch die intelligente Lichttechnik spart die Stadt zwei Drittel des bisher benötigten Stroms ein.
Sparsame LEDs und smarte Beleuchtung senken den Stromverbrauch
Die Energiekosten und die Kosten für die Instandhaltung der alten Straßenlaternen summieren sich stetig und werden angesichts weiter steigender Energiepreise perspektivisch sogar noch zunehmen. Der Umstieg auf eine energiesparende und intelligente Beleuchtung lohnt sich also auch finanziell.
Veraltete Leuchtmittel machen einen großen Teil des Energieverbrauchs und damit einen hohen Kostenfaktor aus. Am Beispiel der Stadt Alzey wird deutlich, warum ein Austausch sinnvoll ist.
Schrittweise hat die Stadt Alzey im gesamten Stadtgebiet alte, energieintensive Lampenköpfe durch LED-Leuchten ersetzt. Allein dadurch konnten zwei Drittel der Energiekosten eingespart werden. Unterstützt durch ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) aus dem Jahr 2016 konnte die Stadt über 2.500 Leuchtmittel austauschen.
Außerdem hat die Stadt eine bestimmte Straße, die zu einem Sportzentrum führt, mit intelligenter Beleuchtung ausgestattet. Hier leuchten die Lampen nur bei Bedarf.
Beschreibung des Projektes
Die Stadt Alzey suchte nach Einsparpotenzialen und der Energiebereich bot sich dafür besonders an. So wurde frühzeitig damit begonnen, die Leuchtmittel in den alten Straßenlaternen durch LED-Lampen zu ersetzen. Beschleunigt wurde dies durch ein Förderprogramm des Bundesumweltministeriums (BMU). Die öffentlich ausgeschriebene Maßnahme umfasste ein Investitionsvolumen von rund 1,4 Millionen Euro und wurde zu rund 25 Prozent aus Mitteln des BMU gefördert.
Neben der Umrüstung auf moderne LED-Leuchten wurden weitere Maßnahmen zur zusätzlichen Energieeinsparung in Betracht gezogen. So stellte sich die Frage, ob es wirklich notwendig ist, die Straßen im gesamten Stadtgebiet die ganze Nacht hindurch zu beleuchten.
Die Stadtverwaltung machte sich auf die Suche nach einem geeigneten Gebiet, um eine bedarfsgerechte Beleuchtung zu testen. Hauptverkehrsstraßen oder Straßen in Wohngebieten kamen nicht in Frage. Während bei Durchgangsstraßen die Einsparungen aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens zu gering wären, könnte in Wohngebieten das unregelmäßige Ein- und Ausschalten der Beleuchtung die Anwohner stören. Schließlich fiel die Wahl auf die Zufahrtsstraße zu einer Sportanlage im Stadtgebiet. Diese Straße wird hauptsächlich zu den Stoßzeiten der Sportanlage genutzt, führt zudem nur zum Sportzentrum und zu einer Reitanlage und hat keinen Durchgangsverkehr. Unmittelbar angrenzend befindet sich keine Wohnbebauung.
Die sieben Straßenleuchten in der Straße wurden auf intelligente Beleuchtung umgerüstet, so dass sie nur bei Verkehr und nicht mehr die ganze Nacht leuchten. Die Umrüstung erfolgte im Rahmen des Förderprogramms und der generellen Umrüstung auf LED-Leuchten im Stadtgebiet.
Wie funktioniert es?
Die smarte Straßenbeleuchtung funktioniert über Bewegungssensoren. Die Laternen sind per Funk miteinander verbunden. Registriert der Bewegungssensor der ersten Laterne eine sich nähernde Person, schaltet sich die Lampe ein. Gleichzeitig sendet sie per Funk ein Signal an die zweite und dritte Laterne in der Reihe, sich ebenfalls einzuschalten. Hat die Person den Erfassungsbereich der ersten Laterne verlassen, erlischt diese und die vierte Laterne erhält per Funk das Aktivierungssignal. Die vorbeigehenden Personen schieben bildlich gesprochen eine Lichtwelle vor sich her. Durch das frühzeitige Einschalten der weiter entfernten Straßenlaternen soll das Sicherheitsgefühl erhöht werden. Der Weg vor der Person ist immer beleuchtet.
Die Sensorik ist so eingestellt, dass sie auf Fußgänger, Radfahrer und Fahrzeuge reagiert, nicht aber auf Tiere, die nachts die Straße überqueren können. Die Sensorik reagiert auf die Geschwindigkeit der sich nähernden Person oder des sich nähernden Fahrzeugs. Unabhängig davon, wie schnell oder langsam sich die Person oder das Fahrzeug nähert, werden immer die nächstgelegene und die beiden auf der Strecke folgenden Leuchten eingeschaltet. So wird ein optimales Sicherheitsgefühl für alle Verkehrsteilnehmenden ermöglicht.
Was hat sich durch das Projekt verändert?
Die Umsetzung der smarten LED-Beleuchtung hat zu folgenden Veränderungen geführt:
Alzey konnte durch die Umrüstung auf LED und die smarte Straßenbeleuchtung die Energiekosten um zwei Drittel senken und damit auch die Emissionen. Der explizite Einspareffekt durch die smarte Straßenbeleuchtung ist nicht messbar, da die Laternen keinen eigenen Zähler haben. Die smarte Beleuchtung ist Teil des gesamten Umrüstungsprojekts und trägt zu dessen Erfolg bei.
LED-Lampen leuchten länger als andere Leuchtmittel.
Die positiven Erfahrungen haben dazu geführt, dass immer mehr Gemeinden rund um die Stadt Alzey ihre Leuchtmittel austauschen.
Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung bleibt trotz zeitweise ausgeschalteter Beleuchtung hoch. Die Lichtverschmutzung nimmt ab. Insekten und andere (nachtaktive) Tiere profitieren. Für Insekten können eingeschaltete Laternen schnell zur Todesfalle werden. Diese Gefahr wird nun verringert.
So wurde es gemacht
Ziel
Mit der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchten wollte die Stadt Alzey ein erkanntes Energieeinsparpotenzial nutzen. Der Einsatz smarter Straßenbeleuchtung in Bereichen, in denen keine durchgehende Beleuchtung erforderlich ist, verstärkt diesen Effekt. So spart die Stadt Energie, gewährleistet gleichzeitig das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung und schont lichtempfindliche und nachtaktive Tiere.
Vorgehen
Aufgrund steigender Energiekosten hat sich die Stadt Alzey entschlossen, ihre rund 2.500 Straßenleuchten auf LED-Technik umzurüsten. Die passende Gelegenheit bot ein Förderprogramm des Bundesumweltministeriums im Jahr 2016. Neben dem Förderprogramm wurden zinsgünstige Kredite der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) zur Finanzierung genutzt.
Im Zuge der Vorbereitung des Förderantrags wurden verschiedene Methoden zur Energieeinsparung bei der Straßenbeleuchtung diskutiert, darunter auch die zeitweise Abschaltung. Schließlich entschied sich die Stadt für smarte Straßenleuchten. Diese lassen sich nicht nur ein- und ausschalten oder dimmen, sondern auch über Bewegungsmelder gezielt steuern.
Mit Hilfe des städtischen Leuchtenkatasters und Erfahrungswerten vor Ort wurde der geeignete Straßenzug für die smarten Lampen identifiziert: Die Zufahrt zu einer Sport- und Reitanlage bot sich aufgrund der Entfernung zur Wohnbebauung und des geringen Verkehrsaufkommens an.
Die entsprechende Technik wurde zusammen mit der übrigen LED-Beleuchtung ausgeschrieben. Die Installation der smarten Lampen erfolgte im Rahmen der generellen Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Alzey.
Aufwand
Die komplette Umrüstung der 2.500 Straßenleuchten auf LED-Technik kostete 1,4 Millionen Euro und wurde zu 25 Prozent vom Bundesumweltministerium gefördert. Zusätzlich konnte die Stadt Alzey zinsgünstige Kredite der KfW in Anspruch nehmen.
Darin enthalten war die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Der Mehraufwand zur reinen LED-Umrüstung war vernachlässigbar.
Verantwortliche
Verantwortlich für den Austausch der Straßenlaternen sowie die Ausstattung eines Straßenzugs mit smarter Beleuchtung war die Stadtverwaltung Alzey.
Die Maßnahme wurde im Rahmen der LED-Umrüstung ausgeschrieben.
Erfolgsfaktoren
Wichtig war die Verknüpfung mit der allgemeinen LED-Umrüstung. Dadurch konnten zusätzliche Kosten eingespart werden.
Aus finanzieller Sicht war die Förderkulisse entscheidend: Nach der Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative des BMU werden Investitionen in die Straßenbeleuchtung gefördert, wenn die CO2-Emissionen um 70 bzw. 80 Prozent reduziert werden. Die KfW bietet Städten und Gemeinden zinsgünstige Kredite an, die mit anderen Förderprogrammen kumuliert werden können.
Das konkrete Energieeinsparpotenzial in der Kommune hängt stark von der Ausgangssituation ab. Zur Bewertung ist ein Leuchtenkataster hilfreich, aus dem insbesondere Alter, Beleuchtungstechnik, Leistungsaufnahme und Steuerungsmöglichkeiten aller Lichtpunkte hervorgehen.
Stolpersteine
Der Standort der intelligenten Straßenbeleuchtung ist wichtig. Stark befahrene Straßen sind ungeeignet, da die Lampen zu oft eingeschaltet werden müssen. Das Einsparpotenzial ist dann zu gering. Auch Wohngebiete sind ungeeignet. Das Ein- und Ausschalten der Beleuchtung könnte die Anwohner stören.
Auch das Sicherheitsbedürfnis der Verkehrsteilnehmer ist zu berücksichtigen. Es sollte immer eine ausreichende Strecke beleuchtet sein und dies über einen angemessenen Zeitraum.
Ansprechpartner
Sollten Sie Fragen zum Projekt haben, können Sie sich an folgenden Ansprechpartner wenden:
Stadtverwaltung Alzey
Ernst-Ludwig-Straße 42
55232 Alzey
Marco Fitting
Tel: 06731 – 495 506
Email: Marco.Fitting@alzey.de
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