Wittlich – Der Makerspace Wittlich ist eine offene Werkstatt im Herzen der Stadt. Hier erhalten Menschen jeden Alters Zugang zu moderner Technik und Handwerk. An professionell ausgestatteten Arbeitsplätzen können sie kreativ werden, digitale Kompetenzen erwerben und neue Fähigkeiten entdecken. Der Makerspace fördert die MINT-Bildung, schafft niedrigschwellige Angebote und beteiligt die gesamte Stadtgesellschaft aktiv.

Makerspaces: Kreative Werkstätten zum Lernen, Tüfteln und Basteln
Makerspaces sind öffentlich zugängliche Werkstätten mit modernen Geräten und Werkzeugen wie 3D-Druckern, CNC-Fräsen oder Lasercuttern. Dort realisieren Menschen ihre eigenen Projekte oder lernen gemeinsam den Umgang mit neuer Technik.
Der Begriff „Makerspace“ setzt sich aus den englischen Wörtern „Maker“ (Macher) und „Space“ (Raum) zusammen. Die Makerspace-Idee kommt aus der „Do-It-Yourself-Bewegung“ (DIY, „Mach es selbst“). Anstatt etwas zu kaufen oder herstellen zu lassen, wird man selbst aktiv, eignet sich das nötige Wissen an und baut es eigenhändig.
Makerspaces als gemeinschaftlich genutzte Räume verbinden daher handwerkliches Arbeiten mit digitalen Techniken und fördern Kreativität sowie Wissenstransfer. Makerspaces bieten einen niedrigschwelligen Zugang zu praktischer Bildung, insbesondere im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), und stärken regionale Netzwerke.
Im Oktober 2025 veröffentlichte die Entwicklungsagentur eine Broschüre über rheinland-pfälzische Initiativen und Beispiele für Makerspaces und Repaircafés: Makerspaces und Repaircafés in Rheinland-Pfalz – Gestalten, Reparieren, Verwirklichen.
Beschreibung des Projektes
Der Makerspace Wittlich soll Kindern und Jugendlichen einen einfachen Zugang zu Technik, Handwerk und digitalen Kompetenzen ermöglichen. Gleichzeitig ist er Treffpunkt für Erwachsene, die sich mit diesen Themen beschäftigen wollen. Lokale Akteure aus den Bereichen außerschulische Bildung, Jugendarbeit und Ehrenamt wandelten dafür gemeinsam ein Ladenlokal in der Wittlicher Innenstadt in eine offene Werkstatt um.
Seit der Eröffnung im Herbst 2020 dient die 190 Quadratmeter große Fläche als kreativer Lern- und Begegnungsort. Die Stadtbibliothek, das Haus der Jugend, der Kinderschutzbund, die Volkshochschule und viele Ehrenamtliche betreiben den Makerspace gemeinsam. Dieses breite Bündnis ermöglicht ein Angebot, bei dem alle Generationen technisches Wissen praktisch erlernen und sich austauschen. Das offene Konzept und die moderne Ausstattung fördern das eigenständige Arbeiten, den Zugang zu MINT-Themen und die Begegnung der Generationen.
Wie funktioniert es?
Der Makerspace Wittlich ist als offene Werkstatt organisiert. Zu den regelmäßigen Öffnungszeiten können Interessierte die Werkstatt ohne Anmeldung nutzen. Kinder und Jugendliche werden dabei im Rahmen von pädagogisch begleiteten Angeboten, oft in Kooperation mit dem Haus der Jugend und weiteren Partnern, an die handwerklichen und technischen Arbeitsbereiche herangeführt. Erwachsene sind eingeladen, während der Öffnungszeiten eigene Projekte umzusetzen oder an Angeboten teilzunehmen.
Der Zugang zu komplexen oder gefährlichen Maschinen wie CNC-Fräse oder Kreissäge ist in der Regel nur geschultem Personal oder Personen mit Sachkundenachweis vorbehalten. Mitarbeitende und Ehrenamtliche pflegen und warten die Geräte. Besucherinnen und Besucher nutzen die Arbeitsmittel im Rahmen betreuter Angebote, unter Anleitung oder nach Einweisung eigenständig.
Zusätzlich gibt es ein Repaircafé, Workshops, Ferienprogramme und spezielle Veranstaltungen. Schulen, Kitas, Unternehmen und Vereine nutzen den Makerspace für feste Arbeitsgemeinschaften (AGen), Gruppenbesuche und Projekttage. Diese Kooperationen binden praktische MINT-Fähigkeiten und kreatives Arbeiten gezielt in Bildung und Berufsorientierung ein. Die Teilnahme an den Angeboten ist für Kinder und Jugendliche in de Regel kostenfrei. Erwachsene bringen meist ihr eigenes Material mit. Nur für einzelne Veranstaltungen fällt eine geringe Gebühr an. Das Team erweitert und passt das Angebot fortlaufend an.
Was hat sich durch das Projekt geändert?
Der Makerspace ist heute ein beliebter Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Besonders gefragt sind die offenen Werkstattzeiten, die regelmäßigen Thementreffs sowie Workshops.
2024 besuchten mehr als 1.000 Menschen eine der über 100 Veranstaltungen und Kurse im Makerspace. Dazu kamen über 100 offene Werkstatttage, bei denen Jung und Alt an den Geräten tüfteln oder mit den Werkzeugen basteln konnten.
Schulen, Kitas und Vereine nutzen den Makerspace heute gezielt für praktische Projekte, Arbeitsgemeinschaften und Exkursionen. Kinder und Jugendliche erhalten frühzeitig Zugang zu moderner Technik und können Erfahrungen im Bereich Programmierung, Elektronik oder Handwerk sammeln. Auch für die Berufsorientierung ist der Makerspace eine wichtige Adresse geworden, da Unternehmen und Bildungspartner gezielt Projekte und Praxistage anbieten.
Das Projekt stärkt die kreativen und technischen Kompetenzen in der Stadtgesellschaft, baut neue Netzwerke auf und fördert die soziale Teilhabe. Nutzende und Kooperationspartner bewerten den offenen und einfachen Zugang positiv.

Im Makerspace Wittlich finden für Jugendliche und Kinder regelmäßig Kurse zu unterschiedlichen technischen und handwerklichen Fertigkeiten statt. Hier wird zum Beispiel das Löten geübt.
So wurde es gemacht
Ziel
Das Projekt sollte ursprünglich vor allem Kindern und Jugendlichen eine einfache Möglichkeit zur Freizeitgestaltung und einen Zugang zu Technik und Handwerk bieten. Die damaligen Angebote der Stadtbücherei konnten die große Nachfrage nicht decken und erreichten zudem nicht alle. Gleichzeitig sollte der Makerspace ein offener Raum für alle Menschen in Wittlich sein, unabhängig von Alter, Herkunft oder Vorwissen.
Im Mittelpunkt stehen die Förderung von Kreativität, praktischen Fähigkeiten und MINT-Kompetenzen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Der Makerspace möchte Neugier und eigenständiges Lernen unterstützen, generationenübergreifenden Austausch ermöglichen und Raum für gemeinsames Ausprobieren und Erfinden bieten.
Vorgehen
Nach Gesprächen mit Pädagogen und Sozialarbeitern entwickelte eine Arbeitsgruppe die Idee für einen Makerspace. In der Gruppe arbeiteten die Stadtbücherei, die Stadtverwaltung, das Haus der Jugend, die Volkshochschule, der Kinderschutzbund und ehrenamtlich Engagierte zusammen. Sie erstellten ein Konzept für eine offene Werkstatt und setzten es gemeinsam um.
Die Arbeitsgruppe fand ein leerstehendes Ladenlokal in zentraler Lage und stattete es für den neuen Zweck aus. Die Finanzierung sicherten Mittel aus dem Bundesprogramm „Vor Ort für Alle – Soforthilfeprogramm für Bibliotheken im ländlichen Raum“ und aus dem städtischen Haushalt. Technisch erfahrene Mitarbeitende und Ehrenamtliche wählten die Geräte aus.
Der Makerspace ist heute der Stadtbücherei zugeordnet und gilt offiziell als deren Zweigstelle. Die Arbeitsgruppe trifft sich weiterhin regelmäßig. Sie entwickelt die Angebote weiter, klärt organisatorische Fragen und diskutiert die inhaltliche Ausrichtung.
Bereits kurz nach der Eröffnung gab es ein vielfältiges Angebot aus offenen Werkstattzeiten, Kursen und Workshops. Die Verantwortlichen bauten Kooperationen mit lokalen Unternehmen, Schulen und Kitas auf. Diese Kooperationen sorgen für fachliche Angebote und Praxiseinblicke. Das Team passt das Angebot kontinuierlich an den Bedarf der Nutzenden an.
Verschiedene Unternehmen unterstützen den Makerspace zudem mit Sach- oder Geldspenden. Einige Firmen führen mit eigenem Personal selbst Kurse durch, z.B. Löten oder Maschineneinführungen. Diese Angebote für Jugendliche in der Berufsfindungsphase werden sowohl in Kooperation mit Schulen im Makerspace durchgeführt als auch im Rahmen von Ferienprogrammen.
Aufwand
Dem Makerspace Wittlich wurde ein leerstehendes Ladenlokal von 190 qm Fläche von Seiten eines Sponsors nahezu kostenfrei überlassen. Die anfänglichen Investitionen für Maschinen, Werkzeuge, Computer und Möblierung konnten zum Teil über Fördermittel, insbesondere aus dem Bundesprogramm „Vor Ort für Alle – Soforthilfeprogramm für Bibliotheken im ländlichen Raum“, sowie durch Sachspenden und Mittel der Stadt gedeckt werden.
Der laufende Aufwand umfasst Personal- und Betriebskosten. Dazu gehört eine Stelle mit 30 Wochenstunden für die Betreuung des Makerspaces. Die Stadtbücherei wendet als organisatorische Zentrale mehrere Stunden pro Woche (aufgeteilt auf zwei Personen) für administrative Aufgaben auf. Weitere Kosten entstehen für Wartung, Material, Versicherungen und Energie. Die Mitarbeitenden der Kooperationspartner und viele Ehrenamtliche tragen mit ihren Einsätzen ebenfalls wesentlich zum Betrieb bei.
Technische Neuanschaffungen konnten bisher meist über MINT-Förderprogramme und Sponsorings (mit-)finanziert werden.
Verantwortliche
Die Organisation liegt bei der Stadtbücherei Wittlich. Daneben existiert eine Arbeitsgruppe aus Stadtbücherei, Stadtverwaltung, dem Haus der Jugend, der Volkshochschule Wittlich sowie dem Kinderschutzbund. Diese bringen ihre jeweiligen Kompetenzen ein und tragen gemeinsam zur Weiterentwicklung des Makerspace bei.
Zwei Personen mit zusammen 30 Wochenstunden übernehmen die Betreuung, besonders während der offenen Werkstattzeiten, mehrerer fester Schul-AGen sowie der Thementreffs. Zusätzlich bieten die Organisationen aus der Arbeitsgruppe eigene feste Termine an. Das Haus der Jugend betreut zum Beispiel freitags eine offene Werkstatt für Kinder und Jugendliche. Der Kinderschutzbund veranstaltet regelmäßig mittwochs eine Kreativwerkstatt für Kinder, beispielsweise zum Thema Nähen.

Mittwochs findet regelmäßig die Kreativwerkstatt im Makerspace Wittlich statt. Dort können Kinder und Jugendliche selbst etwas herstellen, wie zum Beispiel selbstgenähte Turnbeutel.
Klare Verantwortlichkeiten sichern den Betrieb. Nur geschulte Mitarbeitende oder Ehrenamtliche dürfen bestimmte „schwerere“ Maschinen wie die CNC-Fräse oder die Kreissäge bedienen. Sie leiten die Nutzer an, beaufsichtigen sie und gewährleisten so die Sicherheit im Betrieb.
Darüber hinaus engagieren sich zahlreiche Ehrenamtliche mit technischem oder pädagogischem Hintergrund. Sie helfen bei Workshops und bei der Wartung der Ausstattung. Die enge Zusammenarbeit mit Schulen, Vereinen und Unternehmen erweitert das Netzwerk und sorgt für ein vielfältiges Kursprogramm.
Erfolgsfaktoren
Die enge Zusammenarbeit der lokalen Partner ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Dazu gehören die Stadtbücherei, die Stadtverwaltung, das Haus der Jugend, die Volkshochschule und der Kinderschutzbund. Auch engagierte Ehrenamtliche sowie Partner aus Wirtschaft und Bildung tragen zum Erfolg bei. Die zentrale Lage in der Innenstadt macht das Angebot zudem leicht erreichbar und sichtbar.
Die Kombination von hauptamtlichen, kommunal finanzierten Strukturen und ehrenamtlichem Engagement sowie der enorme Einsatz aller Beteiligten sorgen für ein vielseitiges und umfangreiches Angebot, das eine breite Zielgruppe anspricht.
Die Einbindung von Schulen, Vereinen und Unternehmen sorgt für eine hohe Auslastung und erlaubt vielfältige Projekte rund um MINT-Themen, Kreativität und Handwerk. Die ständige öffentliche Sichtbarkeit – durch Workshops, Repaircafés und Kooperationen – tragen zusätzlich dazu bei, den Makerspace als festen Bestandteil der Stadtgesellschaft zu etablieren.
Stolpersteine
Im Betrieb des Makerspace Wittlich zählen insbesondere die dauerhafte Sicherstellung ehrenamtlicher Unterstützung und die Gewinnung von qualifiziertem Personal für die Betreuung der Werkstatt und der Workshops zu den Herausforderungen.
Die laufende Finanzierung des Betriebs, insbesondere des Personals, stellt eine kontinuierliche Aufgabe dar.
Ansprechpartner
Sollten Sie Fragen zum Projekt haben, können Sie sich an folgende Ansprechpartner wenden:
Wilma Görgen, Julian Nikolay, Annette Münzel
Makerspace Wittlich / Stadtbücherei
Tel: 06571 27036
E‑Mail: info@makerspace.wittlich.de
Webseite: makerspace.wittlich.de
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