Der Klimawandel wirkt sich nicht nur durch schmelzende Eisberge oder wachsende Wüsten aus, sondern geschieht auch vor unserer Haustür. Eine Analyse des European Data Journalism Networks, einem Zusammenschluss von Medienorganisationen, hat die Durchschnittstemperaturen von mehr als 100.000 europäischen Gemeinden in 35 Ländern untersucht.
Dabei wurden die mittleren Werte der 1960er-Jahre mit denen von 2009 bis 2018 verglichen. Die Daten wurden auch für zahlreichen Kommunen in Rheinland-Pfalz erhoben.
Das Ergebnis zeigt, dass in einigen Gebieten die Durchschnittstemperaturen in einem halben Jahrhundert um mehr als 2 °C gestiegen sind. Die Macher der Karte sprechen von einem „glokalen“ Klimawandel – also ebenso global wie lokal. Die Daten wurden von Copernicus und vom Europäischen Zentrum für Mittelfrist-Wettervorhersage (ECMWF) bezogen. Dies unterstreicht, dass der Klimawandel fast jeden Winkel Europas betrifft und lokale Auswirkungen hat. Über ein Ortungssymbol oben rechts in der Karte kann der Temperaturanstieg für den aktuellen Standort abgerufen werden.
Eine weitere Karte der University of Maine veranschaulicht auf eindrückliche Weise den fortschreitenden Klimawandel – anhand von Zeitreihen und eingefärbten Weltkarten. Insbesondere Anomalien bei den Wassertemperaturen der Weltmeere werden bei dem „Climate Reanalyzer“ deutlich erkennbar, ebenso gestiegene, tagesaktuell hinterlegte Temperaturen im Vergleich zu früheren Jahren.