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Daten machen Schule: Offene Daten der Kommune im Unterricht

Open Data und Schulunterricht – dass das zusammenpasst, zeigt ein digitales Projekt in einem Gymnasium der Stadt Moers (Nordrhein-Westfalen). Es wurde vor Corona erarbeitet. Schüler entwickeln und verbessern mithilfe von Studenten digitale Anwendungen, um offene Daten der Kommunen im Unterricht zu nutzen.

Eine Anwendung der Schülerinnen und Schüler veranschaulicht Details des Landeshaushalts in Rheinland-Pfalz.
Eine ältere Anwendung der Schülerinnen und Schüler veranschaulicht Details des Landeshaushalts in Rheinland-Pfalz.

Anlass und Zielsetzung

Eine Studie des Fraunhofer-Instituts FOKUS stellte 2013 fest: „Offene Verwaltungsdaten bergen prinzipiell die Chance einer neuen Bildungsgestaltung.“ Im Schulunterricht werden bisher kaum offene Datensätze genutzt. Jedoch könnten sie dazu beitragen, staatliche Aufgaben und Entscheidungen für Schüler nachvollziehbarer zu machen. Vor aussetzung ist, dass die Daten entsprechend aufbereitet sind. Außerdem könnten Unterrichtsmaterialien durch aktuelle und relevante Informationen belebt werden. Diese Möglichkeiten macht sich das Projekt „DatenmachenSchule“ in Moers zunutze.

Vorgehensweise

Drei Studierende entwickelten die Projektidee im Oktober 2013. Gemeinsam mit einem Lehrer am Moerser Gymnasium Adolfinum ermittelten sie Schnittmengen zwischen Lehrplänen und Datenbestand. Bei den Fächern Sozialwissenschaften und Politik stellte sich heraus, dass sie geeignet sind, um offene Daten im Unterricht zu nutzen.

Im Unterricht werden die Schüler zunächst an das Thema Open Data herangeführt. Anschließend entwickeln sie Ideen für Open-Data-Anwendungen. Eine weitere Klasse konzipiert diese ersten Entwürfe auf Papier. Studenten der Hochschule übersetzen anhand der Entwürfe die Ideen in digitale Anwendungsprogramme.

Ergebnisse

Entstanden sind ein Wahlergebnis-Portal und die erste Haushaltsvisualisierung „OffenerHaushalt“. Das Tool „OffenerHaushalt“ wurde von den Schülern ausgiebig getestet. Die Ergebnisse der Anwendungstests flossen in ein neues technisches und visuelles Konzept des Tools. Außerdem wurde es mit neuen Daten bespielt, um eine nachhaltige Nutzung zu generieren.

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass das Format der Datensätze grundlegend zur Bearbeitung geeignet, d. h. maschinenlesbar sein muss. Viele offene Datensätze liegen bisher als PDF-Dateien vor und müssen daher umgewandelt werden. Im besten Fall sind Open Data über eine Schnittstelle (API) verfügbar. Deshalb gibt es für die Bereitsteller von Daten – zum Beispiel die Kommunen – Handreichungen. Lehrer und Schüler, die Open Data in ihrem Unterricht verwenden wollen, können also diese Handreichungen an örtliche Verwaltungen schicken, um die Daten im richtigen Datenformat zu erfragen.

Im Leitfaden des Initialprojektes werden auch Anwendungsbeispiele vorgestellt, die sich mit nur eingeschränkt verfügbaren technischen Mitteln durchführen lassen.

Projektlaufzeit

Seit Oktober 2013