Bodenheim (Rheinhessen) – Der „Informelle Digitalaustausch RP“ ist eine neue, exklusive digitale Plattform für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:innen rheinland-pfälzischer Kommunalverwaltungen. Das Ziel: Einfacher Austausch, bessere Zusammenarbeit und stärkere Vernetzung zwischen Kommunen. Die Plattform basiert auf der Open-Source-Software „HumHub“, die speziell für datenschutzkonforme und interne Netzwerke geeignet ist. Gehostet wird die Plattform in Deutschland. Die Verbandsgemeinde Bodenheim und das „Netzwerk Digitale Dörfer RLP“ betreiben und unterstützen das Projekt gemeinsam. Gegenwärtig zählt die Plattform rund 280 Mitglieder aus 126 Kommunen – eine Zahl, die kontinuierlich wächst.
Austausch und Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Der digitale Wandel stellt Kommunalverwaltungen vor neue Herausforderungen: von der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) bis hin zu digitalen Bürgerdiensten. Viele dieser Aufgaben erfordern einen intensiveren Austausch und eine engere Zusammenarbeit zwischen den Kommunen. Der „Informelle Digitalaustausch RP“ bietet hierfür eine zentrale Lösung. Kommunale Mitarbeiter:innen können sich unkompliziert über verschiedene Themen austauschen, voneinander lernen und gemeinsam an Projekten arbeiten – alles in einem geschützten Raum, der speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Wer dem Netzwerk beitreten möchte, kann sich ganz einfach an hallo@digitaledoerfer-vernetzt.de wenden.
Beschreibung des Projektes
Die Plattform basiert auf der HumHub-Software und funktioniert ähnlich wie bekannte soziale Netzwerke – jedoch exklusiv für die Mitarbeiter rheinland-pfälzischer Kommunen. Im Gegensatz zu öffentlichen Plattformen ist der Zugang streng begrenzt, sodass Beiträge und Diskussionen nicht nach außen dringen. Die Daten bleiben auf deutschen Servern und werden datenschutzkonform verarbeitet.
HumHub ist eine modular aufgebaute Open-Source-Plattform für soziale Netzwerke und die Kommunikation innerhalb von Organisationen, Vereinen oder Unternehmen. Die Software ermöglicht es, Netzwerke oder Communities aufzubauen, die individuell angepasst werden können. Sie bietet Funktionen wie das Erstellen von Beiträgen, Kommentare, Gruppenchats, Datei-Sharing und Umfragen.
Das Herzstück des Netzwerks sind sogenannte „Spaces“. Diese thematischen Arbeitsbereiche ermöglichen einen fokussierten Austausch zu einzelnen Themen. Gleichzeitig gibt es auch übergreifende Bereiche wie „Informeller Digitalaustausch RP“, in denen allgemeine Fragestellungen gesammelt werden. Neben inhaltlichem Austausch sorgen lokale und regionale Gruppen etwa auf Verbandsgemeinde- oder Kreisebene zusätzlich für eine bessere Vernetzung der Kommunen.
Wie funktioniert es?
HumHub ist einfach und intuitiv zu bedienen. Nach der Registrierung erhalten Nutzer*innen Zugang zu einer Vielzahl von Funktionen: Sie können Beiträge erstellen, kommentieren, Dateien teilen, Umfragen starten und Gruppen, die sogenannten „Spaces“, betreten und nutzen. Die Spaces sind thematische Arbeitsbereiche, in denen sich Mitglieder gezielt austauschen und gemeinsam an Projekten arbeiten können.
Das Netzwerk enthält einen allgemeinen Bereich, den „Informellen Digitalaustausch RP“, der als übergreifende Kommunikationsplattform dient. Zusätzlich existieren zahlreiche spezialisierte Spaces, beispielsweise zu Themen wie dem Onlinezugangsgesetz (OZG), Cybersicherheit oder Pressearbeit. Auch technische Spaces für die gängigsten Dokumentenmanagementsysteme (DMS) sind vorhanden. Hier können Nutzer konkrete Probleme oder Anwendungsfragen mit Kolleg*innen aus anderen Kommunen besprechen.
Neben den themenspezifischen Spaces trifft sich auch das Netzwerk „Digitale Dörfer“ auf der Plattform zum virtuellen Austausch zwischen beteiligten Kommunen. Dieses Netzwerk besteht aus über 60 Kommunen in Rheinland-Pfalz, darunter viele Verbandsgemeinden, Landkreise und der Bezirksverband Pfalz. Es bietet eine Möglichkeit zur Zusammenarbeit über kommunale Grenzen hinweg und fördert die gemeinsame Entwicklung digitaler Projekte.
Darüber hinaus ermöglicht HumHub auch lokale und regionale Vernetzung. Bereits mehrere Verbandsgemeinden und Landkreise haben die Möglichkeit genutzt, sich auf der Plattform kreisweit zu organisieren. Sie nutzen Spaces, um regelmäßige digitale Treffen zu koordinieren, konkrete Projekte zu planen oder Best Practices zu teilen. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit verschiedener Kommunen an Maßnahmen zur erfolgreichen Umsetzung des OZG.
Ein Screenshot aus der Plattform. Das Design erinnert an ein typisches Soziales Netzwerk. Hier können sich Interessierte schnell und unkompliziert über Themen austauschen.
Was hat sich durch das Projekt geändert?
Die Plattform hat den digitalen Austausch zwischen den rheinland-pfälzischen Kommunen spürbar verbessert:
- Verbesserte Kommunikation: Der Informationsfluss zwischen den Kommunen wurde deutlich beschleunigt und vereinfacht. Anliegen und Fragen können unmittelbar geteilt werden.
- Effizientere Zusammenarbeit: Die zentrale Plattform ermöglicht die gemeinsame Arbeit an Projekten und Themen, indem sie eine strukturierte und themenspezifische Kommunikation bietet.
- Wissensmanagement: Die Plattform dient als zentrale Wissensdatenbank, in der Erfahrungen, Informationen und Best-Practice-Beispiele ausgetauscht und gespeichert werden. Dies erleichtert die Suche nach Lösungen und spart Zeit.
- Stärkung der Gemeinschaft: Die Plattform fördert nicht nur den fachlichen Austausch, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl der Mitarbeiter*innen in den Kommunen. Der informelle Charakter des Netzwerks schafft ein Zugehörigkeitsgefühl, das die Zusammenarbeit enger und vertrauensvoller macht.
So wurde es gemacht
Ziel
Das Hauptziel des „Informellen Digitalaustauschs RP“ war es, eine offene und zentrale Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen rheinland-pfälzischen Kommunen zu schaffen. Die Plattform sollte ganz in Hoheit der Kommunen sein. Sie sollte den interkommunalen Informationsaustausch fördern, die Arbeit vor Ort unterstützen und das Gemeinschaftsbewusstsein stärken.
Vorgehen
Die Initiative für das Projekt ging von der Verbandsgemeinde Bodenheim aus, die die Open-Source-Software HumHub installiert und erste „Spaces“ eingerichtet hat. Diese wurden zunächst informell anderen Kommunalverwaltungen zur Verfügung gestellt, wodurch erste Möglichkeiten für den Austausch geschaffen wurden.
Anhand der Nachfrage und Bedürfnisse der Nutzer*innen wurde die Plattform kontinuierlich erweitert. Neue Spaces zu spezifischen Themen wie dem Onlinezugangsgesetz (OZG) oder Cybersicherheit wurden ergänzt, darunter sowohl offene Gruppen als auch geschlossene Spaces für begrenzte Nutzerkreise.
Nachdem die Nutzerzahlen wuchsen und über 200 Mitglieder registriert waren, wurde mit dem Netzwerk Digitale Dörfer vereinbart, die Koordination und Moderation zu teilen, um den jeweiligen Aufwand für die Betreuung des Netzwerks vertretbar zu halten und Vertretungen organisieren zu können.
Aufwand
Der Aufwand für die Einrichtung und den Betrieb der Plattform wird gemeinsam von der Verbandsgemeinde Bodenheim und dem Netzwerk der Digitalen Dörfer RLP getragen. Relevante Kosten sind nicht entstanden, da die Software als Open Source frei und kostenlos nutzbar ist. Die Kosten für das Webhosting hat die Verbandsgemeinde Bodenheim getragen, diese belaufen sich aber auf nur wenige Euro im Jahr.
Verantwortliche
Die Plattform wird von der Verbandsgemeinde Bodenheim und dem Netzwerk „Digitale Dörfer RLP“ gemeinsam betreut.
Erfolgsfaktoren
Die intuitive und benutzerfreundliche Oberfläche von HumHub erleichtert es den Nutzern, sich schnell mit der Plattform zurechtzufinden.
Die Spaces decken relevante kommunale Themen ab und bieten gezielte Austauschmöglichkeiten. Der Fokus liegt dabei ganz eindeutig auf der Situation in rheinland-pfälzischen Kommunen. So finden die Nutzer leicht relevante Informationen zu ihren Fragestellungen.
Die enge Zusammenarbeit zwischen der Verbandsgemeinde Bodenheim und dem Netzwerk „Digitale Dörfer RLP“ sorgt für eine funktionierende Betreuung und Weiterentwicklung der Plattform.
Stolpersteine
Zu Beginn war es eine Herausforderung, genügend aktive Mitglieder für die Plattform zu gewinnen. Nur durch gezielte Ansprache und Kommunikation konnte die Nutzung kontinuierlich gesteigert werden.
Da das Netzwerk “informell”, also ohne offizielle Mandatierung und ohne Beteiligung des Landes oder der kommunalen Spitzenverbände, gestartet wurde, brauchte es eine gewisse Anlaufzeit.
Einige Spaces, die anfangs stark genutzt wurden, verlieren mit der Zeit an Relevanz. Die Herausforderung besteht darin, Nutzer durch alternative Spaces im Netzwerk zu halten.
Ansprechpartner
Sollten Sie Fragen zum Projekt haben, können Sie sich an folgenden Ansprechpartner wenden:
Netzwerk Digitale Dörfer
Netzwerk Koordinatoren:innen
Sarah Brühl (Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain)
Julia Maurer (Verbandsgemeinde Göllheim)
Dominik Tröster (Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg)
E-Mail: hallo@digitaledoerfer-vernetzt.de
Für die Redaktion des Digital-Newsletters ist die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e. V. verantwortlich.
Der “Digital-Newsletter” wird unterstützt von:
Teile dieses Artikels wurden auf Basis von Änderungsvorschlägen einer KI-Assistentin überarbeitet, um den Text präziser und lesefreundlicher zu gestalten.