Chatbots sind Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI), die seit vergangenem Dezember eine stark gewachsene Zahl an Menschen fasziniert – vielen aber auch Sorgen um die Zukunft des eigenen Arbeitsplatzes bereitet. Forscher haben nun untersucht, wie viel produktiver Menschen dank der KI werden könnten.
Durch Antrainieren von Milliarden von Dokumenten sind die Maschinen in der Lage, textliche Anfragen zu so gut wie jedem Thema zu beantworten – häufig in einer sprachlichen und inhaltlichen Qualität, die beeindruckt.
Eine wissenschaftliche Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat nun untersucht, wie gut ausgebildete Wissensarbeiterinnen und Wissensarbeiter in der Verwaltung, im Marketing, in der Personalabteilung oder der Beratung von der KI profitieren können. Das Ergebnis: Sie erhöhten ihre Produktivität im Durchschnitt um 35 Prozent, brauchten also ein Drittel weniger Zeit. Dazu mussten 450 akademisch gebildete Menschen ihre regelmäßigen Aufgaben mal mit und mal ohne Unterstützung der KI erledigen. Zum Einsatz kam dabei die Webanwendung ChatGPT. 80 Prozent der Teilnehmenden entschieden sich im zweiten Durchgang, den Chatbot für die Aufgabe zu verwenden. Die Qualität der Ergebnisse war nach Meinung vieler Teilnehmender durch die KI verbessert. Gleichzeitig stieg jedoch die Besorgnis, von den Maschinen ersetzt werden zu können.
ChatGPT war bisher nur der erste schillernde Vertreter solcher Anwendungen. Microsoft hat einen ähnlichen Chatbot in seine Suchmaschine Bing eingebaut, der auch tagesaktuelle Ereignisse berücksichtigt und zu journalistischen Quellen verlinkt. Google arbeitet ebenfalls an einem solchen digitalen Gesellen. Fast täglich kommen mittlerweile neue KI-Anwendungen auf den Markt.
Auch an Schulen in Rheinland-Pfalz sind die Chatbots bereits ein wichtiges Thema – versetzen sie Schülerinnen und Schüler doch in die Lage, Aufsätze ohne besonderes Fachwissen herzustellen, sei es auf Deutsch oder in Fremdsprachen. Die Tücke im Detail sind allerdings auch Fehler, die die Maschinen einbauen können. Und eigentlich darf ChatGPT nicht von unter 18-Jährigen genutzt werden. Des Weiteren werden die Daten zumeist auf Servern in den USA verarbeitet – mit Folgen für den Datenschutz und auch eine gewisse kulturelle Einseitigkeit. Auf dem Bildungsserver des Landes gibt das Bildungsministerium Handreichungen für Lehrerinnen und Lehrer.
- ChatGPT erhöht Produktivität der Wissensarbeiter um 35 Prozent (Beitrag des Netzökonomen Holger Schmidt)
- Experimental Evidence on the Productivity Effects of Generative Artificial Intelligence (Studie des MIT)
- Künstliche Intelligenz kennen und für den Unterricht nutzen (Seite des Bildungsministeriums)
- KI-Anwendungen: ChatGPT, You, Bing, Perplexity, Midjourney